Deutsch-indische Gründer von „Smartivate“
Wifö & „Deutsch-Indisches Netzwerk“ unterstützen Start-up in Karlsruhe
„Smart Homes“ sind energieffizienter, sicherer vor Einbrechern und sorgen auch für mehr Komfort. Das Karlsruher Unternehmen „Smartivate“ setzt hier an. „Wir wollen einen zentralen Hub anbieten, bei dem Effizienz, Sicherheit und Komfort im Zentrum stehen“, erläutert Anand Narasipuram, der gemeinsam mit Jeevan Dasan und Sebastian Dahnert das Unternehmen gegründet hat.
und Anand Narasipuram, die drei Gründer von „Smartivate", und
Simone Pflieger von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe Foto: www.jowapress.de
Die drei Hochschulabsolventen (Mechanical Engineering, Energy Technology, Economics & Engineering) bieten mit „Smartivate Your Home“ einen sprichwörtlich handlichen Ansatz, der das Thema der Zeit aufgreift. „Das Interesse daran ist groß“, so Dahnert: „Aber gleichzeitig ist es ein komplexes Thema, seine eigenen vier Wände intelligent zu machen.“ Denn zahlreiche Hersteller haben – wie meist zu Beginn einer Innovation – unterschiedliche Funktionalitäten und Standards.
Das war bei Videorekordern nicht anders als jetzt bei den intelligenten Steuerungen und Komponenten rund um ein „Smart Home“. „Hier kommen wir ins Spiel“, schmunzelt Dasan: „Wir binden die verschiedenen Devices der 70, 80 Firmen auf dem Markt ein, gehen die Kompatibilität durch – und liefern dem Nutzer schließlich passgenaue Lösungen.“ Ob Heizung, Lichter, Einbruchsschutz oder andere Anwendungen: Mit dem „Smart Home Konfigurator“ liefern die drei dem Nutzer die Antwort auf die Frage „What fits to what?“ „Auch wenn wir noch in der Testphase sind, aber genau da setzen wir an“, erläutert Dahnert: „Wir machen die Geräte gewissermaßen vergleichbar, zeigen dabei die Möglichkeiten auf.“ Tenor: Wir wollen mit „Smartivate“ die erste Plattform sein, die eine „Alles aus einer Hand-Lösung“ bietet.
Ob Geld sparen, Sicherheit, Überwachung, Energiekosten senken, Bequemlichkeit, Komfort oder ein wenig Luxus im eigenen Umfeld: Der Wunsch nach einem „Smart Home“ wächst in der Bevölkerung – „and we tell the user, which hub may fit“, erklärt Narasipuram auf Englisch und wechselt dann ins Deutsche: „Wir wollen Kunden die Auswahl erleichtern, weil die Konnektivität dabei entscheidend ist.“ Großes Plus für Kunden: Keine stundenlange Suche mehr in zig Shops, weil Teil A nicht zu Teil B passt und Teiol C sich nicht mit Teil D steuern lässt … Bei „Smartivate“ soll es dann Stufe für Stufe mit der Auswahl vorangehen, bis der Nutzer die passende Lösung angeboten bekommt.
Narasipuram und Dasan kommen aus Südindien, kannten sich aber nicht vor ihrem Studium – und haben jetzt mit Dahnert ein deutsch-indisches Unternehmen. „We enjoy working together“, so der Tenor – mal sprechen die drei kreativen Köpfe auf Deutsch, mal auf Englisch: „Es macht auch Spaß, bei allen ups & downs. We solve problems!“ Im Rahmen des Studiums befasste sich das Trio mit dem Thema, stellte schnell fest, dass es in diesem Segment (noch) keine Lösungen gibt, „und dann haben wir das in einem Start-up Pitch vorgestellt“, so Dasan. Ein Schritt folgte dem anderen, die Pioniergarage kam ins Spiel, das „Deutsch-Indische Netzwerk“ über Kalpana Padmanabhan, dann folgten Start-up Events, bei dem auch das KIT das Team unterstützte.
Dabei war das erste Aufeinandertreffen eher zufällig: „Im Juli 2017 ging der Akku meines Smartphones zur Neige, und ich frage Anand nach einer Powerbank“, schmunzelt Dahnert. Ein energievoller Auftakt: „Kurz danach tauschten wir uns aus – und jetzt sitzen wir gemeinsam an einem Projekt.“ Ein tolles Entwicklungsbeispiel, betont Simone Pflieger von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe – auch mit Blick auf das „Deutsch-Indische Netzwerk“, das involviert ist. Es geht voran mit dem innovativen Projekt: Denn auf der Hannover Messe waren die deutsch-indischen Gründer von „Smartivate“ auch schon am Gemeinschaftsstand des KIT vertreten. „Da bietet es sich geradezu an, sie auch mit ‚GINSEP‘ zu vernetzen“, erläutert Pflieger. Das „German-Indian-Startup-Exchange Program“, das vom „Bundesverband Deutsche Startups“ und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, wäre vielleicht der richtige Accelerator für diese smarte Idee aus Karlsruhe. (jow)
Infos: www.smartivate.de